Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt
Im Rahmen des Projekts „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ wurden im gleichnamigen bundesweiten Wettbewerb am 25. November 2020 39 Kommunen für ihre Projektideen zur Förderung von Stadtnatur und Insekten im Siedlungsbereich ausgezeichnet. Alle ausgezeichneten Kommunen erhielten aus Mitteln des Bundesumweltministeriums jeweils ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte. Die Zukunftsprojekte wurden in den Jahren 2020 – 2023 umgesetzt. Dieser Prozess wurde vom Bündnis organisatorisch und fachlich begleitet.
Das Projekt
Stadtnatur leistet einen bedeutenden Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel, sorgt für frische Luft und sauberes Wasser und bietet attraktive Räume für Erholung, Naturerfahrung und sozialen Austausch. Es lohnt sich also Stadtnatur zu erhalten und zu entwickeln – für uns Menschen, aber auch, um dem anhaltenden Rückgang der biologischen Vielfalt wirksam zu begegnen.
Mit dem Masterplan Stadtnatur und dem Aktionsprogramm Insektenschutz wurden im Jahr 2019 zwei wichtige Handlungsprogramme auf den Weg gebracht. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern, indem beispielsweise innerstädtische Grünflächen aufgewertet, miteinander vernetzt und bewusst insektenfreundlich gestaltet werden. Eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch nur mit Hilfe der Kommunen möglich.
Im Projekt Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt haben Kommunen gezeigt, wie diese Umsetzung vor Ort gelingen kann. Die Zukunftsprojekte spiegeln in ihrer Bandbreite die kommunalen Handlungsmöglichkeiten zur Förderung von biologischer Vielfalt im Siedlungsraum wider.
Die prämierten Beiträge reichen von klassischen Artenschutzmaßnahmen über innovative Ideen zur Förderung von Stadtnatur bis hin zur Umgestaltung naturferner Privatgärten in insektenfreundliches Grün. Dabei integrieren sie in besonderem Maße den Schutz von Insekten und berücksichtigen zudem die Interessen der Stadtbevölkerung.
Der Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ wurde vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz bis Oktober 2024 gefördert.
Die 39 Zukunftsprojekte
Ausgezeichnet wurden 34 Städte und Gemeinden, vier Kreise sowie eine Verwaltungsgemeinschaft und ein Bezirk. Unter den Preisträgern sind kleine Kommunen mit bis zu 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ebenso vertreten wie Städte mit bis zu 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Sämtliche Projekte sind in der Abschlussbroschüre „Mehr Vielfalt wagen! Stadtnatur-und Insektenförderung im Siedlungsraum“ zusammengefasst. Diese kann kostenfrei bestellt werden. Sprechen Sie uns gerne an!
Die Naturstadt-Kommunen und Ihre Praxisbeispiele:
- Stadt Andernach: Naturnaher Vorgarten – Grün ist das neue Pflegeleicht!
- Stadt Artern: Artern – Wir lassen es brummen!
- Verbandsgemeinde Asbach: Verbandsgemeinde Asbach – Groß und Klein – gemeinsam für mehr Artenvielfalt und eine intakte Umwelt
- Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin: Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld
- Stadt Bersenbrück: Naturnahes Wohngebiet Woltruper Wiesen V
- Gemeinde Brensbach und Partnergemeinden im Gersprenztal: Insektentränken: 111 Wasserstellen für Insekten bauen und darüber sprechen
- Stadt Chemnitz: Chemnitz blüht auf! Zielgruppengenaue Hilfestellung zur erfolgreichen Entwicklung von Blühflächen unter Nutzung von gebietsheimischem Saatgut
- Stadt Delbrück: NADEL = Natur in Delbrück. Ökologische Aufwertung von Grünflächen des Schul- und Sportcampus in Delbrück
- Stadt Dorsten: Von Roten Listen zu grünen Oasen – Auf Trittsteinen unterwegs in Dorsten
- Stadt Dortmund: Natur ohne Mensch – Obst von Anderswo – Wiesen für Insekten
- Landeshauptstadt Dresden: „Dresdner Wildbienengärten“ Gestaltung insektenfreundlicher Lebensräume in Dresdner Kleingartenanlagen durch aktive bürgerschaftliche Teilhabe
- Landeshauptstadt Erfurt: Für Biene & Co, Natur und Mensch
- Gemeinde Ganderkesee: Entwicklung des Neuenlander Moores als Schwerpunktbiotop für amphibische und faunistische Lebensräume, CO²-Speicherstätte und Naturerfahrungslandschaft
- Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün: Grenzen überwinden für mehr Insektenschutz – Vernetzung von Maßnahmen und Akteuren im Siedlungsraum
- Hansestadt Havelberg: „FlederSchmausWiese“: Nachtfalterwiese mit Fledermaus-Horchstation
- Stadt Hildesheim: Libellenflugplatz Steuerwald – schwirrendes Leben in bunter Vielfalt
- Gemeinde Hummeltal: Hummelretter
- Stadt Karlsruhe: Karlsruher Naturraumsaatgut – Ernte blütenreicher Wiesen für die Anlage von Grünflächen und Wiesen
- Kreis Lippe: Gesundes Grün – Der Klinikgarten der Zukunft
- Stadt Ludwigsburg, stellvertretend für die Grüne Nachbarschaft: Gemeinsam über Gemarkungsgrenzen hinweg nachhaltige Naturoasen entwickeln und vernetzen
- Landkreis Mainz-Bingen: Dynamischer Agroforst – innovative Anbaumethode für Klimaschutz in den Kommunen des Landkreises Mainz-Bingen
- Oberbergischer Kreis: Es blüht und summt in Oberberg! Der naturfreundliche Garten der VHS Oberberg als neuer Lernort
- Stadt Oelsnitz/Erzgeb.: Streuobstkindergarten
- Gemeinde Pellworm: Pellworm – Auf dem Weg zur insektenfreundlichen Insel
- Pfaffenhofen a. d. Ilm: Gerolspark: Lebensräume leben
- Stadt Querfurt: Querfurt blüht auf
- Stadt Rastenberg: Rastenberg natürlich | Wohnen. Erholen. Meine Stadt. Wir denken weiter und säen für die Zukunft.
- Rödersheim-Gronau: Rödersheim-Gronau – Insel der Artenvielfalt –
- Stadt Sandersdorf-Brehna: Nachhaltige Bildungslandschaft Postgrube
- Landkreis Sankt-Wendel: Wildbienen-Schulen im Landkreis St. Wendel – Bienenweiden und Insektennisthilfen als außerschulische Lernorte
- Bergstadt Schneeberg: Schneeberg mit grünem Herz – Gemeinsam im Einklang mit der Natur
- Gemeinde Trinwillershagen: Trinwillershagen auf dem Weg zur grünen Gemeinde durch das Anlegen von Blühstreifen und Blühwiesen
- Stadt Uslar: Uslar, die blühende Fachwerkstadt
- Stadt Vaihingen an der Enz: Aufwertung einer monotonen innerstädtischen Obstbaumwiese in eine insektenfreundliche, artenreiche Streuobstwiese
- Stadt Vetschau/Spreewald: Blühende Gewässerläufe und Biosphärenreservat Spreewald – das passt gut zusammen!
- Gemeinde Wallsbüll: Natur- und Artenschutz in Wallsbüll: Gemeinsam Vielfalt erleben und schützen
- Gemeinde Windeck: „Verbundenheit“ – Nutzung dreier kommunaler Friedhöfe als artenreicher Lebensraum im Biotopverbund
- Wülknitz / Elbe-Röder-Dreieck: Artenvielfalt und Biodiversität im ländlichen Raum – Kommunen und Unternehmen im Elbe-Röder-Dreieck werden aktiv
- Stadt Zülpich: NATUR-CAMPUS Zülpich
Der Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ wurde vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz bis Oktober 2024 gefördert.
Projektteam
Dr. Robert Bartz, Julia Andreas, Stefanie Herbst, Claudia Hilmer, Sonja Mohr-Stockinger, Lena Schlotterbeck und Robert Spreter
Kontakt
Dr. Robert Bartz
Projektleiter
Tel.: 07732 9995-3688
E-Mail: bartz@kommbio.de
Julia Andreas
Projektmanagerin
Tel.: 07732 9995-366
E-Mail: andreas@kommbio.de
Sie haben Fragen zum Bündnis
oder der Mitgliedschaft?
Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!
Geschäftsführer
Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell
Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9
Häufig gestellte Fragen
Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:
Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.
Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.
Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.
Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.
Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.
Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.
Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.
Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.
Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.
Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.
Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.
Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.
Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.
Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.
Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.
Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.
An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.