Naturnaher Vorgarten – Grün ist das neue Pflegeleicht!

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Praxis

Seit einigen Jahren ist ein Trend hin zum „Schottergarten“ zu beobachten: Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer setzen bei der Gestaltung ihrer Haus- und Vorgärten vermehrt auf Schotter statt auf Pflanzen. Einige versprechen sich hiervon einen geringeren Pflegeaufwand, andere schätzen die minimalistische Ästhetik. Dabei ist ein Schottergarten keineswegs besonders pflegeleicht. Auch auf solchen Flächen siedeln sich im Laufe der Zeit Kräuter, Moose oder Flechten an und das Unkrautjäten ist aufgrund des Schotterbelags meist beschwerlicher als auf einer Grünfläche. Nicht selten wird letzten Endes zu Pestiziden gegriffen, um das Schotterbeet vegetationsfrei halten zu können. Darüber hinaus tragen Schottergärten wesentlich zur Verschlechterung des Mikroklimas bei und bieten für die meisten Tieren und Pflanzen weder Nahrung noch Lebensraum.

Naturnaher Vorgarten – Grün ist das neue Pflegeleicht!

Mit ihrem Zukunftsprojekt widmet sich auch die Stadt Andernach dieser Thematik und hat eine umfassende Öffentlichkeitskampagne gestartet, um Bürgerinnen und Bürgern die Vorteile und die Bedeutung von bepflanzten Vorgärten aufzuzeigen und gleichzeitig vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu präsentieren. Hierzu wurden auf einer städtischen Fläche im Bereich der „Essbaren Stadt“ zwei öffentlich zugängliche „Musterbeete“ (ein Schotterbeet und ein naturnah bepflanztes Beet) angelegt. Um die Temperaturunterschiede zwischen den beiden Beeten insbesondere während der Sommermonate spürbar zu machen, sind beide Modellbeete über Steinplatten begehbar und mit Sitzgelegenheiten versehen. Zusätzlich werden minutengenau Temperaturdaten erfasst und den Besucherinnen und Besuchern mittels einer digitalen Anzeige unmittelbar präsentiert. Ergänzende Informationstafeln erläutern die Vorteile einer naturnahen Bepflanzung im Sinne von Ästhetik, Biodiversität und Mikroklima bei einem zugleich geringem Pflegeaufwand gegenüber einem Schotterbeet.

Bienenkörbe und Insektennisthilfen im Umfeld der Beispielbeete sollen die Besucherinnen und Besucher für das Thema urbane Biodiversität sensibilisieren und auf die Bedeutung einer naturnahen Bepflanzung mit nektar- und pollentragenden Blüten für Honig- und Wildbienen aufmerksam machen.

Um den Rückbau und die Umgestaltung von Schottervorgärten zu unterstützen bzw. deren Neuanlage zu verhindern, stellte die Stadt Andernach darüber hinaus interessierten Bürgerinnen und Bürgern Staudenmischungen für jeweils 10 m² Vorgartenfläche kostenlos zur Verfügung. Dabei wurde auf bewährte Mischungen zurückgegriffen, die sowohl ästhetische als auch ökologische Aspekte berücksichtigen.

Pflanzlisten, Pflegetipps sowie weitere Informationen (z.B. Temperaturdaten oder Wärmebildaufnahmen der Beispielbeete) werden dauerhaft auf der Homepage der Stadt Andernach hinterlegt. Zusätzlich wurden Flyer entworfen, die z.B. bei einer jährlich am Pfingstwochenende stattfindenden Garten- und Wohnmesse verteilt oder Baugenehmigungen beigelegt werden.

Für 2024 plant die Stadt außerdem, einen Vorgarten-Wettbewerb auszuloben. Hierbei sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Fotos ihrer naturnah gestalteten Beete inkl. einer kurzen Beschreibung einzureichen. Diese werden dann von einer Fachjury hinsichtlich Biodiversität und Ästhetik bewertet. Die besten Beete werden prämiert und erhalten Preise in Form von sachbezogenen Gutscheinen (z.B. Gärtnerbedarf).

Informationen

Projektlaufzeit:
November 2020 bis November 2027
Partner:
Perspektive gGmbH, Universität Koblenz-Landau
Förderer:
Bis Oktober 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert
Kontakt:
Stadt Andernach
Sachgebiet Umwelt und Nachhaltigkeit
Weiterführende Links:
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Robert Spreter
Geschäftsführer

Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell

Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9

info@kommbio.de

Häufig gestellte Fragen

Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:

Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.

Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.

Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.

Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.

Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.

Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.

Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.

Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.

Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.

Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.

Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.

Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.

Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.

Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.

An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.