Uslar, die blühende Fachwerkstadt

Grün- und Freiflächen
BäumeBürgerbeteiligung, Partizipation, Citizen ScienceFriedhöfeGarten & BalkonInsektenNachhaltigkeitNisthilfen & NistkästenObstbäume & StreuobstwiesenSaatgut & PflanzgutUmweltbildung & ÖffentlichkeitsarbeitWiesen

Praxis

Öffentliche Parks, private Gärten, Klein- und Gemeinschaftsgärten, Friedhöfe, Brachen, Gewässer, Straßen- und Wegebegleitgrün – Stadtnatur ist vielfältig, abwechslungsreich und bietet Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, darunter auch Arten, die in der meist ausgeräumten strukturarmen Landschaft außerhalb von Siedlungsräumen selten geworden sind. So nutzen Fledermäuse Dachböden als Verstecke, Spatzen und Mauersegler bauen ihre Nester an Wohn- und Industriegebäuden, Verkehrsinseln werden zu Schmetterlingswiesen und Gartenteiche zu Amphibienbiotopen. Selbst Biber haben sich in den letzten Jahrzehnten so manch innerstädtisches Gewässer als Revier auserkoren. Insbesondere durch die Schaffung naturnaher Grünflächen sowie durch die Aufwertung und Vernetzung bestehender Habitate können Kommunen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der lokalen Artenvielfalt leisten. Ansatzpunkte liegen hier u.a. in der Anlage artenreicher Blühwiesen als Nahrungsquelle für Insekten, der Errichtung von Sonderstrukturen wie Totholz- und Lesesteinhaufen als Unterschlupf und Nisthabitat oder der Anpassung bzw. Reduzierung von Pflegemaßnahmen.

Uslar, die blühende Fachwerkstadt

Auch die Stadt Uslar hat das Potenzial kommunaler Grünflächen zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt erkannt und im Rahmen ihres Zukunftsprojektes zahlreiche Flächen innerhalb der Kernstadt Uslars sowie in den zugehörigen Ortsteilen zu artenreichen Biotopen aufwertet.

Das Zukunftsprojekt gliedert sich hierbei in die sechs Teilprojekte „Modellregion Artenvielfalt“, „Streuobstwiesen“, „Bauerngarten“, „Blühstreifen statt Grünstreifen“, „Bienenhighways an Radwegen“ und „lebendige Friedhöfe“.

Im Rahmen der Teilprojekte „Bauerngarten“ und „Blühstreifen statt Grünstreifen“ wurden sowohl in der Kernstadt Uslars als auch in den Ortsteilen zahlreiche Beete mit nektar- und pollenreichen Stauden sowie artenreiche Blühwiesen als Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge angelegt. Neugepflanzte Obstbäume werten als sog. „Bienenhighways“ Radwege entlang landwirtschaftlicher Nutzflächen sowohl ökologisch als auch optisch auf und tragen zur Biotopvernetzung bei. Ergänzende Wildstrauchpflanzungen erweitern als Bestandteil der „Modellregion Artenvielfalt“ das Habitatangebot für Vögel, Insekten und Kleinsäuger in der sonst häufig ausgeräumten Agrarlandschaft. Im Rahmen einer Baumpatenschaft können Bürgerinnen und Bürger darüber hinaus einen Beitrag zur Revitalisierung der lokalen „Streuobstwiesen“ leisten. Auf Uslars „lebendigen Friedhöfen“ dienen Trachtbäume wie die spätblühenden Linde nicht nur Bienen als wichtige Nahrungsquelle – auch Schmetterlingsraupen, Wanzen und Käfer profitieren von dem reichhaltigen Blütenangebot. Ein Highlight bilden die mehr als 100.000 insektenfreundlichen Geophyten, welche durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofes sowie eine Vielzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer in Uslar und den angrenzenden Ortsteilen gepflanzt wurden. Die Frühjahrsblüher wie Wildtulpen und Krokusse sind eine wertvolle erste Nektar- und Pollenquelle für all jene Insekten, die schon früh im neuen Jahr unterwegs sind. Darüber hinaus locken sie durch ihre farbenfrohe Blütenpracht zahlreiche Touristinnen und Touristen in die Fachwerkstadt und sensibilisieren so auch über die Stadtgrenze hinaus für Themen wie Natur- und Insektenschutz.

Um eine fachgerechte und ökologisch orientierte Pflege der Projektflächen sicherzustellen, wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Bauhofes in insektenschonenden Mahdmethoden geschult. Im Jahr 2024 beteiligt sich die Stadt darüber hinaus erstmalig an der Aktion „Mähfreier Mai“ und möchte so die artenreichen Blühwiesen länger als Lebensraum und Nahrung für Insekten erhalten. Zukünftig ist geplant, weitere städtische Grünflächen in Anlehnung an das Zukunftsprojekt ökologisch aufzuwerten.

Informationen

Projektlaufzeit:
November 2020 – November 2027
Partner:
Universität Göttingen, Private Initiative Uslarer Imker, Ökologischer Arbeitskreis, Biotopverbund Uslar und Landesjägerschaft, Städtische Schulen Uslar, Bürgerinitiative Bollertdörfer e.V.
Förderer:
Bis Oktober 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert
Kontakt:
Stadt Uslar
Bauen und Wirtschaft
Stefanie Möhlenhoff
Telefon: 05571/ 307 - 104

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Auszeichnung StadtGrün Label

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Robert Spreter
Geschäftsführer

Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell

Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9

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Häufig gestellte Fragen

Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:

Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.

Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.

Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.

Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.

Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.

Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.

Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.

Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.

Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.

Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.

Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.

Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.

Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.

Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.

An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.