Nachhaltige Bildungslandschaft Postgrube

Grün- und FreiflächenUmweltbildung
BäumeFledermäuseGehölze, Sträucher, HeckenInsektenNachhaltigkeitNaturerfahrungsräume, Naturerlebnisräume, Schulen, Kindergärten, KiTas, KinderNisthilfen & NistkästenStrukturelemente (Sand, Totholz, Steine, Mauern)Umweltbildung & Öffentlichkeitsarbeit

Praxis

Unsere Kulturlandschaft ist durch Jahrtausende menschlicher Nutzung geprägt. Auch der Abbau von Braunkohle im Tagebau hat in den Revieren hochgradig die jeweilige Kulturlandschaft verändert. Dieser Prozess hält weiterhin an. Mithilfe der Rekultivierung wird versucht, nach Aufgabe des Standortes die durch den Abbau der Braunkohle entstandenen Eingriffe in Natur und Landschaft auszugleichen und eine Nutzbarkeit der Fläche wiederherzustellen. Nach Auffassung vieler Expertinnen und Experten sind die gravierenden Eingriffe jedoch nicht ohne weiteres ausgleichbar und der ursprüngliche Ausgangszustand der Landschaft schlichtweg nicht wiederherstellbar. iesem Spannungsfeld zwischen Altlasten und Rekultivierung bzw. Nachnutzung stellt sich die Frage, wie diese Flächen nicht nur naturschutzfachlich aufgewertet, sondern auch als attraktive Räume für Erholung, Naturerfahrung und sozialen Austausch entwickelt werden können.

Nachhaltige Bildungslandschaft Postgrube

Dieser Frage ist auch die Stadt Sandersdorf-Brehna in ihrem Zukunftsprojekt nachgegangen und hat ein Konzept entwickelt, welches die Förderung von biologischer Vielfalt, Umweltbildung und Naturerleben vereint. Die neu entstandene barrierefreie „Bildungslandschaft Postgrube“ vereint die unterschiedlichen Nutzungsansprüche verschiedenster Akteurinnen und Akteure an die Fläche und schafft gleichzeitig wertvolle Lebensräume für Insekten, Reptilien und Fledermäuse. Sie dient weiterhin als Bildungsgarten, um sich mit den Themen Arten- und Naturschutz auseinander zu setzen und das Nachhaltigkeitsbewusstsein zu stärken.

Als Projektfläche dienen Teile eines ehemaliges Braunkohletagebaugeländes, welches nach der Nutzungsaufgabe 1945 sukzessive in ein Naherholungsgebiet, bestehend aus dem Baggersee „Postgrube“ sowie umliegenden Wiesen, umgewandelt worden ist. Das Gelände wird heutzutage vor allem zum Spazierengehen und Angeln genutzt und ist als Ausflugsziel in der Region sehr beliebt.

Das Projekt fußt auf einer ausführlichen Konzepterstellung unter intensiver Einbeziehung zahlreicher Kooperationspartner. Bei mehreren Netzwerktreffen wurden zunächst Ideen zur Umsetzung des Projektes gesammelt und die Nutzungsansprüche der verschiedenen Personengruppen, ob Kinder oder Seniorinnen und Senioren, definiert. Ein Fokus des Projektes lag darauf, die Bildungslandschaft für alle Personen erlebbar zu machen. Um auch Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang zur Bildungslandschaft zu ermöglichen, ist ein 70 m langer barrierefreier Weg gebaut worden. Zwei Bänke dienen als Sitzgelegenheiten und bieten einen hervorragenden Ausblick auf den angrenzenden See „Postgrube“.

Das Zukunftsprojekt der Stadt Sandersdorf-Brehna integriert bereits zu einem früheren Zeitpunkt umgesetzte Maßnahmen (Obstbaumpflanzungen, Anlage eines Kräuterbeets, Aufstellung einer Insektennisthilfe) und macht die Projektfläche als Bildungslandschaft für Groß und Klein erlebbar.

Zur Erweiterung der Streuobstwiese und somit auch zur gleichzeitigen Erweiterung des Nahrungsangebotes für Insekten wurden weitere 15 Obstbäume, unter anderem Pfirsich-, Apfel-, Süßkirschen-, Pflaumen- und Birnenbäume, gepflanzt. Eine Naschinsel mit insgesamt 25 verschiedenen Beerensträuchern sowie eine 500 m² große Wildblumenwiese ergänzen das Nahrungsangebot für Menschen und Tiere und werten das Gebiet auch optisch durch die Blütenpracht auf.

Darüber hinaus wurden ein Sandarium sowie ein Steingarten als Habitat für Eidechsen, Insekten sowie Wildbienen angelegt und zehn Vogelnisthilfen sowie drei Fledermauskästen aufgehangen.

Um den Standort für Tagesausflüge noch attraktiver zu machen, wurde außerdem ein GeoCache in Form einer Schatztruhe versteckt. Ein übergroßer Bilderrahmen fungiert als Sichtachse auf die Postgrube und bietet ein ideales Fotomotiv. Mehrere Informationsschilder bieten allerhand Wissenswertes über die Lebensweisen von Eidechsen, Wildbienen und Fledermäusen sowie über die Entstehung der Bildungslandschaft Postgrube.

Die Wildblumenwiese wird durch eine Fachfirma und die Anwohnerinnen und Anwohner gepflegt. Außerdem wirbt die Stadtverwaltung Sandersdorf-Brehna für Baumpatenschaften. Zukünftig wird eine Kooperation mit der Grundschule in Zscherndorf angestrebt, bei der die Schülerinnen und Schüler die Streuobstwiese als Schulgarten nutzen und dort an die Themen Naturschutz, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit herangeführt werden können.

Informationen

Projektlaufzeit:
November 2020 – Mai 2028
Partner:
BUND Kreisgruppe Anhalt-Bitterfeld, Grundschule "An den Linden", Sandersdorf-Brehna, Familiengemeinschaft Seestraße 6-13, Vogelpark Zscherndorf, Jugendbeirat der Stadt Sandersdorf-Brehna, Netzwerkpartner: Diakonieverein Bitterfeld-Wolfen, Seniorenzentrum "Lieseelotte", Karnevalsclub
Förderer:
Bis Oktober 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert
Kontakt:
Stadt Sandersdorf-Brehna
Doreen Henckens
Telefon: 03493/ 801264

Newsletter abonnieren

Immer informiert über neue Termine, Projekte und das Bündnis.

Tragen Sie sich jetzt für unseren kostenfreien Newsletter ein.

Auszeichnung StadtGrün Label

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ unterstützen wir Sie bei der Umsetzung eines ökologischen Grünflächenmanagements und zeichnen vorbildliches Engagement auf kommunaler Ebene aus.
Kontaktieren Sie uns

Sie haben Fragen zum Bündnis
oder der Mitgliedschaft?

Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Wenn Sie uns per Kontaktformular Anfragen zukommen lassen, werden Ihre Angaben aus dem Anfrageformular inklusive der von Ihnen dort angegebenen Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen bei uns gespeichert.

Es erfolgt in diesem Zusammenhang keine Weitergabe der Daten an Dritte. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung
.
Robert Spreter
Geschäftsführer

Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell

Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9

info@kommbio.de

Häufig gestellte Fragen

Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:

Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.

Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.

Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.

Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.

Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.

Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.

Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.

Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.

Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.

Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.

Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.

Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.

Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.

Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.

An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.