Rödersheim-Gronau – Insel der Artenvielfalt –

Grün- und FreiflächenUmweltbildung
Bürgerbeteiligung, Partizipation, Citizen ScienceGehölze, Sträucher, HeckenInsektenMahdNachhaltigkeitNisthilfen & NistkästenStraßenbegleitgrünStrukturelemente (Sand, Totholz, Steine, Mauern)Umweltbildung & ÖffentlichkeitsarbeitWiesen

Praxis

Urbane Grünflächen bieten zahlreiche Möglichkeiten, die biologische Vielfalt und insbesondere Insekten zu fördern. Ansatzpunkte liegen vor allem darin, Lebensräume neu zu schaffen, bestehende Lebensräume weiterzuentwickeln und miteinander zu vernetzen. Zu bedeutenden Lebensräumen für Insekten zählen vor allem artenreiche Wiesen, naturnahe Gewässer, aber auch Staudenbeete sowie zahlreiche Kleinstrukturen wie etwa Totholz. Viele dieser Strukturen und Grünzüge stellen darüber hinaus attraktive Erholungsräume für Bürgerinnen und Bürger dar und dienen als wertvolle Kalt- und Frischluftschneisen.

Rödersheim-Gronau – Insel der Artenvielfalt –

Die Ortsgemeinde Rödersheim-Gronau widmete sich in Ihrem Zukunftsprojekt „Rödersheim-Gronau – Insel der Artenvielfalt“ der Entwicklung und Erhaltung dieser Lebensräume. Die Schwerpunkte des Projekts lagen dabei auf der Förderung von Pflanzenarten der Flachlandwiesen und Feldraine und der an diese Lebensräume gebundenen Tierarten sowie auf der Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für die positive Wirkung naturnaher Gärten auf die Biodiversität und das innerörtliche Mikroklima.

Hierzu wurde auf dem Gelände des Turnvereins Rödersheim ein Landschaftspark angelegt, der verschiedene biodiversitätsfördernde Maßnahmen vereint und als Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger dient. Ein Sandarium und eine Trockensteinmauer sowie ein Lesesteinhaufen schaffen Lebensräume für Insekten, Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger. Ergänzt werden diese Strukturen durch ein naturnah angelegtes Feuchtgebiet und eine Blühwiese zur Förderung der typischen regionalen Arten der Flachlandwiesen. Themenspezifische Staudenbeete runden die Maßnahmen ab. Als Teil der Umweltbildung erläutern Schautafeln die ökologischen Zusammenhänge der verschiedenen Maßnahmen im Landschaftspark.

Eine Besonderheit ist die Anlage eines sogenannten Würzwisch-Beetes. Der Würzwisch ist ein Jahrhunderte alter regionaler Brauch in der katholischen Bevölkerung zur Bewahrung des Hauses vor Schaden. Die hierfür benötigten Kräuter und Wildblumen sind mittlerweile jedoch nur noch selten entlang von Wegrainen zu finden. Das Engagement der Ortsgemeinde trägt dazu bei, dieses Brauchtum zu pflegen. Die Kommune veranschaulicht hiermit, wie die Förderung der biologischen Vielfalt und der Schutz von Kulturgütern Hand in Hand gehen können.

Darüber hinaus wurden an drei Ortseingängen der Ortsgemeinde Blühstreifen mit gebietseigenem Saat- und Pflanzgut angelegt und innerorts vorhandene Grünanlagen mit heimischen Stauden neu bepflanzt.

Ein besonderes Merkmal des Zukunftsprojektes ist das überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement, mit dessen Hilfe die zahlreichen Teilprojekte umgesetzt werden konnten. Die Ortsgemeinde zeigt damit, dass trotz begrenzter Ressourcen in einer kleinen Kommune sehr viel zur Förderung der biologischen Vielfalt beigetragen werden kann.

Durch verschiedene Kommunikationskanäle, Medien und Aktionen wurde das Projekt der breiten Öffentlichkeit vorgestellt, Fachwissen vermittelt und die Lust auf Nachahmung geweckt. Hierfür wurde eigens eine umfangreiche Broschüre zur Verwendung regionaler Stauden angefertigt, welche kostenfrei online bezogen werden kann. Zudem fanden zahlreiche Umweltbildungsveranstaltungen zum Thema Artenvielfalt statt. Abgerundet wurde das Projekt durch einen an alle Bürgerinnen und Bürger gerichteten Wettbewerb zum Thema „Naturnaher Garten“.

Die Ortsgemeinde strebt an, die neu geschaffenen Flächen langfristig zu nutzen und zu erhalten.

Informationen

Projektlaufzeit:
November 2020 – Mai 2028
Partner:
Karl-Heinz Hetze (Gärtner-Floristmeister), Petra E. Jörns (Diplombiologin, Naturschutzmanagerin RPK), Leonard Langer (Staudengärtner), Betriebshof der Verbandgemeinde Dannstadt-Schauernheim, CDU Ortsverband & weitere ehrenamtliche und freiwillige Helfer
Förderer:
Bis Oktober 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert
Kontakt:
Rödersheim-Gronau
Karl-Heinz Hetze
Telefon: 06231/ 942163
Weiterführende Links:

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Auszeichnung StadtGrün Label

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Robert Spreter
Geschäftsführer

Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell

Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9

info@kommbio.de

Häufig gestellte Fragen

Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:

Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.

Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.

Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.

Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.

Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.

Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.

Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.

Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.

Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.

Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.

Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.

Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.

Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.

Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.

An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.