Gemeinsam über Gemarkungsgrenzen hinweg nachhaltige Naturoasen entwickeln und vernetzen

Grün- und FreiflächenUmweltbildung
BäumeBiotopverbundFriedhöfeGehölze, Sträucher, HeckenInsektenNachhaltigkeitObstbäume & StreuobstwiesenStraßenbegleitgrünUmweltbildung & ÖffentlichkeitsarbeitWiesen

Praxis

Wo sich früher eine struktur- und artenreiche Landschaft erstreckte, breiten sich heute intensiv genutzte Äcker und Weiden aus. Straßen und Wege stellen für viele Tier- und Pflanzenarten unüberwindbare Hindernisse dar und führen zu einer Verinselung und Fragmentierung von Habitaten. Strukturen wie Hecken, Feldraine, Ackerrandstreifen oder naturnah entwickelte Blühwiesen können hier als wertvolle Trittsteinbiotope fungieren und sonst isolierte Lebensräume miteinander vernetzen.

Doch nicht nur die Vernetzung von Biotopen, auch die Vernetzung von Akteuren kann einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt leisten. Gegenseitige Unterstützung bei fachlichen Fragen, voneinander lernen und die Bündelung von Arbeitskräften – all dies kann insbesondere kleinere Kommunen befähigen, erfolgreich nachhaltige Projekte zur Erhaltung der biologischen Vielfalt umzusetzen.

Gemeinsam über Gemarkungsgrenzen hinweg nachhaltige Naturoasen entwickeln und vernetzen

Auch im Landkreis Ludwigsburg haben einige Kommunen die Vorteile einer überkommunalen Zusammenarbeit erkannt und sich zur „Grünen Nachbarschaft“ zusammengeschlossen. Hierbei handelt es sich um einen freiwilligen Zusammenschluss der fünf benachbarten Kommunen Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Freiberg am Neckar, Ingersheim und Tamm, die sich zum Ziel gesetzt haben, ein wachsendes Mosaik artenreicher Grünflächen zu fördern und so die Biotopvernetzung über Gemarkungsgrenzen hinweg zu stärken.

Auf sechs kommunalen Friedhöfen, sowie einem ehemaligen Friedhof, der nun als Parkanlage dient, wurden insgesamt 1.135 m² Grünfläche in artenreiche Blühwiesen umgewandelt und 20.000 insektenfreundliche Frühjahrsblüher gepflanzt. Heimische Gehölze und Wildsträucher werten den bestehenden Gehölzbestand ökologisch auf und bieten Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten, Vögel und Kleinsäuger.

In Bietigheim-Bissingen entstanden darüber hinaus auf ehemals artenarmen Acker- und Grünlandstreifen insgesamt 400 m² artenreiche und insektenfreundliche Blühstreifen. Neupflanzungen von Wildobstbäumen und -sträuchern ergänzen den vorhandenen Gehölzbestand. Im Ludwigsburger Stadtteil Neckarweihingen-Schauinsland wurde zudem angrenzend an einen Kindergarten eine großzügige Blühfläche mit insekten- und vogelfreundlichen Wildgehölzen angelegt, welche zum Entdecken und Nachahmen anregt.

Im Rahmen der projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit wurden alle Projektflächen mit Infotafeln versehen und eine Begleitbroschüre mit Hinweisen zum Zukunftsprojekt und Informationen zu ökologischer Gartengestaltung und naturnaher Grabbepflanzung herausgegeben. Weiterhin wurde das Projekt auf verschiedenen Veranstaltungen wie dem Spätlingsmarkt vorgestellt. An einem Aktionsstand der „Grünen Nachbarschaft“ wurden Samenbomben gebastelt, Blumenzwiebeln verteilt und die Besucherinnen und Besucher über die Möglichkeiten einer insektenfreundlichen Gartengestaltung informiert.

Durch die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen konnten nicht nur wertvolle Refugien und Biotopverbundlinien für die heimische Flora und Fauna geschaffen, sondern auch das Landschaftsbild und die Qualität der siedlungsnahen Grünflächen innerhalb der „Grünen Nachbarschaft“ aufwertet werden.

Informationen

Projektlaufzeit:
November 2020 – November 2027
Partner:
Stadt Bietigheim-Bissingen, Stadt Freiberg am Neckar, Gemeinde Ingersheim, Gemeinde Tamm
Förderer:
Bis Oktober 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert
Kontakt:
Stadt Ludwigsburg
Fachbereich Tiefbau und Grünflächen
Katharina Hofmann
Telefon: 07141 / 910 - 2749
Weiterführende Links:

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Auszeichnung StadtGrün Label

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ unterstützen wir Sie bei der Umsetzung eines ökologischen Grünflächenmanagements und zeichnen vorbildliches Engagement auf kommunaler Ebene aus.
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Robert Spreter
Geschäftsführer

Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell

Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9

info@kommbio.de

Häufig gestellte Fragen

Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:

Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.

Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.

Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.

Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.

Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.

Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.

Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.

Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.

Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.

Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.

Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.

Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.

Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.

Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.

An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.