Praxis
Private Gärten, öffentliche Grünanlagen, Klein- und Gemeinschaftsgärten, Wälder Friedhöfe, Brachen und Gewässer – Stadtnatur ist vielfältig. Darüber hinaus wirkt sich eine intakte Stadtnatur in vielerlei Hinsicht positiv auf das menschliche Wohlergehen aus. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel, sorgt für frische Luft und sauberes Wasser, bietet attraktive Räume für sozialen Austausch und stellt insbesondere für Kinder wichtige Umweltbildungs- und Naturfahrungsräume dar. Darüber hinaus sind naturnahe Grün- und Freiflächen wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Neben klassischen Arten- und Biotopschutzmaßnahmen wie der Anlage von artenreichen Blühwiesen oder der Schaffung von Brut- und Überwinterungsstätten können u.a. die Anpassung bzw. Reduzierung von Pflegemaßnahmen oder die Entwicklung urbaner Wildnis dazu beitragen, eine vielfältige Stadtnatur – und damit lebenswerte Städte – zu erhalten und zu fördern.
Schneeberg mit grünem Herz – Gemeinsam im Einklang mit der Natur
Mit ihrem Zukunftsprojekt widmete sich auch die Bergstadt Schneeberg dieser Thematik und zeigt eindrücklich, mit welch vielfältigen Ansätzen Naturschutz- und Umweltbildungsmaßnahmen auch in kleineren Kommunen realisiert werden können.
Das grüne Herz Schneebergs zeigte sich mitunter durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Engagierte Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims „Sonnenschlößl“ nahmen die Unterstützung im Rahmen des Zukunftsprojektes zum Anlass, auf dem Außengelände des Seniorenheims insektenfreundliche Blühstreifen anzusäen. Die Bio-AG des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums belebte den zuvor jahrelang vernachlässigten Schulgarten wieder, legte Staudenbeete und Blühwiesen an und renaturierte ein Feuchtbiotop als Lebensraum für einheimische Amphibien und Insekten. Im Zuge der Umgestaltung einer Skateranlage wurde gemeinsam mit Jugendlichen und Streetworkern eine Vogelschutzhecke aus Felsenbirne, Heckenrose, Sanddorn und Kornelkirsche gepflanzt. Weiterhin wurden Straßenbegleitflächen ökologisch aufgewertet, Nachpflanzungen in Alleen vorgenommen, um deren Funktion als ökologischer Korridor zu erhalten sowie umfangreiche Pflegemaßnahmen zur Revitalisierung dreier Streuobstwiesen durchgeführt. Zur Entwicklung artenreicher Bergwiesen wurden auf der „Danieler Halde“, einer für das Erzgebirge typischen Bergwerkshalde, Pflege- und Entbuschungsmaßnahmen vorgenommen.
Umweltbildungsmaßnahmen wie der Bau eines „Grünen Klassenzimmers“ in der Marschwitza Grundschule oder die Anlage einer „Grünen Ecke“ in der Kita „Wirbelzwirbel“ wecken bereits bei den jüngsten Schneebergerinnen und Schneebergern Neugierde und Begeisterung für Natur und Umwelt und fördern darüber hinaus die motorische, soziale und persönliche Kompetenz der Kinder.
Die langfristige Sicherung und Pflege der Projektflächen wird sowohl durch die Stadtverwaltung Schneebergs als auch durch zahlreiche engagierte Vereine, Einrichtungen oder Privatpersonen wie beispielsweise dem Landschaftspflegeverband Westerzgebirge e.V., der Bio-AG des Johann- Gottfried- Herder-Gymnasiums oder die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims „Sonnenschlößl“ sichergestellt.
Newsletter abonnieren
Immer informiert über neue Termine, Projekte und das Bündnis.
Tragen Sie sich jetzt für unseren kostenfreien Newsletter ein.
Auszeichnung StadtGrün Label
Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell
Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9
Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:
Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.
Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.
Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.
Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.
Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.
Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.
Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.
Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.
Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.
Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.
Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.
Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.
Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.
Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.
Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.
Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.
An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.