Stadt Wernigerode

Die Stadt am Harz ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und nun sicher auch ein vielseitigerLebensraum für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Insbesondere durch die neuerdings naturnahen Fließgewässer zeichnet sich die bunte Stadt am Harz aus. Die Forelle im Stadtwappen ist nur eine Art, die sich in Wernigerode wohlfühlt, die Wiesentäler werden durch Schafe gepflegt.
Die Stadt Wernigerode hatte bei der Neuzertifizierung 2018-2021 bereits die Labelstufe in Silber erhalten.

Regionale Wiesenblumen und Pflege durch Schafe
Gezielt werden intensiv gemähte Flächen aufgebrochen, ggf. abgemagert und mit gebietseigenen Wildblumen angesät. Die Pflege erfolgt, wo möglich, gestaffelt und insektenfreundlich mittels Balkenmäher. Auf vielen Flächen, beispielsweise im Lustgarten, vor dem Bahnhof an der Erdskulptur und auf allen neuangesäten Extensivflächen wird das Mähgut abtransportiert. Ebenso wurden Frühjahrsblüher ergänzt. Die Wiesentäler werden durch einen örtlichen Schäfer beweidet, der von der Stadt bezahlt wird und sich für einen Pflegevertrag von mindestens vier Jahren verpflichtet hat.

Insektenfreundliche Staudenpflanzungen statt Wechselflor
Die Stadt hatte vor Jahren noch fast keine dauerhaften Staudenpflanzungen. Konventionelle Saisonpflanzungen – vorwiegend dem starken Tourismus in Wernigerode geschuldet – überwiegten auf repräsentativen Flächen, wie beispielsweise am Bahnhof. Dies hat sich nun seit ein paar Jahren gewandelt. So entstanden versuchsweise erste Staudenmischpflanzungen wie „Sommerwind“ und „Silber-sommer“ sowie trockenheitsverträgliche und insektenfreundliche Stauden-pflanzungen, wie z.B. vor dem Konzerthaus mitten in der Altstadt, die sich bewähren und weiter ausgedehnt werden sollen.

Nachhaltige Forstwirtschaft und Pflegeseminare
Die Bäume im Stadtgebiet, öffentliche wie private, sind durch eine Baumschutzsatzung geschützt. In äußeren Bereichen werden die Kopfweiden an den Bachläufen regelmäßig geschnitten, um sie zu erhalten. Der gesamte Stadtwald wird nachhaltig bewirtschaftet. Totholzäste oder ein gefällter Baum bleiben in Parkanlagen liegen, sofern die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Die städtischen Mitarbeitenden werden im Obstschnitt geschult, um die Streuobstwiesen nachhaltig und langfristig zu sichern. Durch Benjeshecken werden im Innenstadtbereich Unterschlupfmöglichkeiten für Vögel und andere Lebewesen geschaffen, wofür anfallendes Astschnittmaterial vor Ort verbleibt und aufgestapelt wird.