Naturverträgliche Mahd von Grünland und Pflege von Straßenbegleitgrün

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Dokument

Die Broschüre erläutert die Geräte, Technik und Verfahren der Wiesenernte und der Straßenbegleitgrünpflege. Der Fokus liegt auf der Auswirkung der Mahd auf verschiedene Tierartengruppen. Handlungsempfehlungen zeigen, wie Tiere vor den Einwirkungen der Maschinen geschützt werden können. Die Arbeit geht unter anderem auf Altgrasstreifen, Staffelmahd und technische Verbesserungen ein.

Das Naturschutzgrünland hat für die Erhaltung der biologischen Vielfalt eine große Bedeutung. Es hat allerdings nur noch geringe Anteile an der landwirtschaftlich genutzten Fläche und ist weiter abnehmend. Eine höhere Überlebensrate der Fauna bei der Heuernte oder Pflegearbeiten ist daher ein zentraler Faktor eines gelingenden Biodiversitätsschutzes gefährdeter Grünlandökosysteme. Viele wenig mobile Tierarten einer Wiese können durch den Ernteprozess verletzt oder getötet werden. Die Populationen können auf mehrmals gemähtem oder gemulchtem Grünland deshalb langfristig oft nicht überleben. Andere Arten sind wiederum in der Lage, Verluste auch bei zweimaliger Schnittnutzung gut auszugleichen oder profitieren sogar davon. Und schließlich liegen etliche Arten hinsichtlich ihrer Toleranz gegenüber der maschinellen Nutzung zwischen diesen Extremen. Ein großer Anteil der Arten stößt bei zusätzlichen Verlusten, wie sie durch Witterungsextreme hervorgerufen werden, an die Grenzen ihrer Kompensationsmöglichkeiten. Die Situation kann für viele Wiesenbewohner durch eine naturverträglichere Ausrichtung der Nutzung bzw. Pflege verbessert werden. Das gilt auch für das Straßenbegleitgrün, das eine wichtige Funktion im Grünlandschutz und als zentrales Element im Biotopverbund haben kann.

Vorliegende Erfahrungen sowie die hier ausgewertete Literatur machen deutlich, dass die Naturverträglichkeit der maschinellen Nutzung und Pflege schon mit einfachen Anpassungen verbessert werden kann. Eine rechtliche Verpflichtung dazu besteht in aller Regel nicht. Ein kardinales Problem ist auch, dass die Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie nur anhand des Vorkommens von Pflanzenarten und ihrer Vegetationsstruktur bewertet werden. Die faunistische Zusammensetzung ist für die Bewertung im behördlichen Monitoring dagegen aufgrund des Aufwandes und methodischer Schwierigkeiten weitestgehend irrelevant, obwohl die Urheber der Richtlinie auch auf die jeweils charakteristischen Tierarten abzielten.

Zur Pflege des Straßenbegleitgrüns sind bereits sehr effiziente und tierschonende Geräte verfügbar. Auch im landwirtschaftlich genutzten Grünland gibt es technische Neuentwicklungen in Richtung höherer Naturverträglichkeit. Die Naturverträglichkeit der Wiesennutzung lässt sich aber auch ohne neues Gerät verbessern. Für eine Reihe von Arten ist beispielsweise das Belassen von Refugien eine effiziente und effektive Verbesserung. Entscheidend ist, dass diese Strukturen über die Wintermonate bestehen bleiben und über die Fläche rotieren. Auch die Senkung der Nutzungshäufigkeit kann vielen Arten dienlich sein, sollte aber nur vorgenommen werden, wenn dies die Wüchsigkeit der Vegetation zulässt und es zu keiner Nährstoff- oder Streuakkumulation kommt. Ebenso sind späte Nutzungstermine (Hoch- bis Spätsommer) für viele Tierarten sinnvoll. Sofern aber über mehrere Jahre spät geerntet wird, kann sich die Vegetation negativ verändern, was sich wiederum ungünstig auf die Fauna auswirkt. Natürlich hat auch die Gerätewahl einen Einfluss: In der Regel sind Balkenmäher eindeutig verträglicher als Trommel-und Scheibenmäher, insbesondere wenn letztere mit einem Aufbereiter kombiniert sind. Welche Arten von welchen Maßnahmen profitieren, ist eine Frage der jeweiligen Autökologie und speziell des arttypischen Fluchtverhaltens. Sogenannte Scheuchen, die dem Mähgerät vorgreifen (z. B. Ketten an einem Bügel), können eine Reihe von Arten zur rechtzeitigen Flucht animieren, ohne dass sie die Effizienz der Maschine beeinflussen. Die Auswahl der Maßnahmen zur Steigerung der Naturverträglichkeit muss immer an das jeweilige Schutzziel angepasst werden. Am Ende dieser Publikation werden alle im Fließtext detailliert vorgestellten Maßnahmen in Empfehlungen zusammengefasst.

 

Die gedruckte Version ist ab Anfang 3. Quartal 2024 kostenpflichtig für 10,00 € (zzgl. 3,00 € Versandkosten) auch gedruckt erhältlich.

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Informationen

Herausgeber/Autor:
LUBW Landesanstalt für Umwelt, Baden-Württemberg
Herkunft:
Andere Institution
Jahr:
2024
Art:
Broschüren

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