Praxis
Innerstädtische Grünflächen steigern die Lebensqualität. Sie schaffen ein gutes Klima und sorgen für saubere Luft, aber ebenso bieten sie Raum für Erholung und Naturerfahrung. Durch vielfältig gestaltetes Grün erfahren wir, wie sich Stadtnatur mit ihrer biologischen Vielfalt positiv auf unser Wohlbefinden auswirkt. Im Kindes- und Jugendalter sind diese Naturerlebnisse besonders prägend. Städtische Grünflächen sind dabei oftmals der einzige Berührungspunkt mit biologischer Vielfalt im Alltag, beispielsweise auf dem Schulweg. In diesem Zusammenhang haben Grünanlagen im Umfeld von Schulen und Betreuungseinrichtungen ein besonders hohes Potenzial für Umweltbildung.
NADEL = Natur in Delbrück. Ökologische Aufwertung von Grünflächen des Schul- und Sportcampus in Delbrück
Diese Entwicklungsmöglichkeit hat die Stadt Delbrück erkannt und widmet sich mit ihrem Zukunftsprojekt der naturschutzfachlichen Aufwertung des gesamten Schul- und Sportcampus im Kernstadtbereich. Auf einer Vielzahl von Einzelflächen wurden aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Gestaltung neuer Lebensräume für Insekten, Vögel und Fledermäuse umgesetzt. In Kombination mit einer angepassten Mahd werden so langfristig intensive Rasenflächen in artenreiches Grün umgewandelt.
Zur Förderung der biologischen Vielfalt sowie der Aufenthaltsqualität wurden innerhalb der gesamten Projektkulisse auf 2.500 m² Blühflächen mit regionalem Saatgut und Beete mit vorrangig insektenfreundlichen Stauden angelegt. Zudem wurden ein Wildgehölzstreifen mit heimischem Wildobst sowie ein Schattensaum gepflanzt.
Dabei setzt Delbrück auf die Nutzung von Synergien zwischen Biodiversitätsförderung und Klimaanpassung. Die Auswahl der Pflanzen erfolgte standortgerecht und klimaangepasst, die Beete wurden so angelegt, dass eine Bewässerung nur im Ausnahmefall erfolgen muss. Auf diese Weise widmet sich die Stadt der allgemeinen Wasserknappheit der Region, dessen Herausforderungen sie sich bereits seit Jahren vor allem in den Sommermonaten stellt.
Darüber hinaus wurden verschiedene Nisthabitate für Insekten (v.a. Stechimmen) angelegt. Hierzu zählen drei sonnig exponierte ca. 8 m² große Rohbodenflächen und eine 10 m lange Trockenmauer ebenso wie die insgesamt sieben Totholzstapel, welche sich auf dem Gebiet verteilen. Eigens angefertigte Wildbienennisthilfen an zwei Standorten mit viel Publikumsverkehr ergänzen diese Maßnahmen. Insgesamt 30 Fledermausquartiere sowie diverse Vogelnisthilfen vervollständigen das Angebot an neuen Nistmöglichkeiten.
Die unmittelbare Nähe zu einer Grundschule und zwei weiterführenden Schulen erlaubt eine mühelose Einbindung der Grünflächen in den Schulalltag und ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern mittels Patenschaften oder im Zuge von Arbeitsgemeinschaften aktiv an der Erhaltung der neu geschaffenen Flächen teilzuhaben.
Auch die Anwohnerinnen und Anwohnern des angrenzenden Wohngebietes, welche die Projektkulisse als Naherholungsgebiet nutzen, können durch die Gesamtheit aller neu geschaffenen Strukturen die Vielfältigkeit von Stadtnatur neu erleben. Hierfür hat die Stadt insgesamt sieben Infopunkte errichtet, welche die fachlichen Hintergründe der einzelnen Maßnahmen beleuchten und Tipps für die Nachahmung im eigenen Garten geben.
Die Stadt strebt an, die neu geschaffenen Flächen langfristig zu nutzen und zu erhalten.
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Auszeichnung StadtGrün Label
Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell
Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9
Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:
Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.
Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.
Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.
Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.
Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.
Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.
Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.
Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.
Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.
Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.
Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.
Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.
Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.
Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.
Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.
Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.
An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.