N.A.T.U.R.
Nachhaltiger Artenschutz durch Theorie & Umsetzung im besiedelten Raum
Die Seiten Förderung, Praxis, Dokumente und Termine bilden ein Informationsangebot, das im Rahmen des Projekts N.A.T.U.R. entwickelt wurde.
Kommunale Grünflächen wie Grünanlagen, Friedhöfe und Verkehrsgrün können vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen sein und den Erhalt und die Entwicklung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) fördern – wenn sie naturnah angelegt und naturfreundlich gepflegt werden. Solche Flächen, wie etwa extensiv und schonend gemähte Wiesen, haben zugleich ein besonderes Potenzial zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung beizutragen. Zahlreiche Städte und Gemeinden haben dies erkannt und sind bereit, die Biodiversität vor Ort konsequent und effektiv zu stärken.
Fachliche Unterstützung für Kommunen
Mit unserem Projekt N.A.T.U.R. unterstützen wir bundesweit Städte und Gemeinden fundiert und praxisorientiert bei der Gestaltung naturnaher Grünflächen und dem naturfreundlichen Grünflächenmanagement.
Die Projektangebote richten sich insbesondere an die Mitarbeitenden der Kommunalverwaltungen, die für die Planung und Umsetzung des Grünflächenmanagements zuständig sind (z.B. Grünflächenamt/Gartenamt und Bauhof) und weitere im Grünflächenmanagement Aktive.
Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit tragen wir gleichzeitig sowohl zur Umweltbildung als auch zur Akzeptanz bei den Beteiligten und den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern bei. Daher sind die Aufgabenfelder Beratung und Information, Wissensvermittlung und Verbreitung sowie Öffentlichkeitsarbeit besondere Schwerpunkte des N.A.T.U.R.-Projektes.
Angebot vor Ort
Die notwendigen Fachkenntnisse werden u.a. im Rahmen von Vor-Ort- und Video-Beratungen, Fortbildungen, Webinaren und Fachworkshops durch unsere Fachexperten vermittelt. Format und Umfang der Angebote richten sich nach dem konkreten Beratungsbedarf der Mitarbeitenden der Kommunalverwaltungen.
Im Rahmen der Beratungs- und Fortbildungsangebote werden die Kommunen auch gezielt dabei unterstützt, Leitbilder, Konzepte und Strategien zur Förderung der biologischen Vielfalt, z.B. kommunale Biodiversitätsstrategien, zu entwickeln und die Akzeptanz in Politik und Verwaltung für das naturnahe Grünflächenmanagement zu erhöhen. Ökologische Grundsätze sollen in planerischen Festsetzungen, Beschlussfassungen oder Deklarationen der Kommune berücksichtigt werden.
Um möglichst viele Mitarbeitende der Kommunen aber auch andere Personen, die mit der Anlage und Pflege von öffentlichen Grünflächen zu tun haben zu erreichen, bieten wir in den Jahren 2023 bis 2027 verschiedene kostenlose Informationsangebote an.
Webinare und Fortbildungen
Webinare 2023
Die Webinare vermitteln im Vergleich zu den ebenfalls angebotenen Fortbildungen insbesondere Basiswissen zur Stadtnatur und richten sich an Interessierte, die noch wenig Vorkenntnisse mitbringen und einen ersten Einblick gewinnen wollen.
Webinar „Wiesen & Rasen“
04. Juli 2023, 14-16 Uhr, online
[Termin vorbei]
Webinar „Artenschutz & Monitoring“
29. August 2023, 14-16 Uhr, online
[Termin vorbei]
Webinar „Bäume & Sträucher“
07. September 2023, 14-16 Uhr, online
[Termin vorbei]
Webinar „Stauden“
21. September 2023, 14-16 Uhr, online
[Termin vorbei]
Webinar „Planung & Strategie“
26. Oktober 2023, 14-16 Uhr, online
[Termin vorbei]
Fortbildungen 2023
Die Fortbildungen vermitteln im Vergleich zu den Webinaren noch mehr spezifisches Fachwissen zur Stadtnatur und richten sich an Interessierte, die schon Vorkenntnisse mitbringen und diese vertiefen wollen. Im Mittelpunkt der Fortbildungen stehen die Fragen der Teilnehmenden, weshalb die Termine auf 15-25 Personen begrenzt sind. Neben einem Vortragsteil über das zu diskutierende Thema umfasst die Veranstaltung einen Themen-Workshop und eine Exkursion.
Zielgruppe sind v. a. Grünflächen-, Garten-, Umwelt- und Planungsämter sowie Bauhöfe, aber auch GaLa-Bau-Betriebe, Planungsbüros u.a.
11. Juli 2023, 09.30-17 Uhr, in Karlsruhe
[Termin vorbei]
Fortbildung „Artenschutz & Monitoring“
19. September 2023, 09.30-17 Uhr, in Erfurt
[Termin vorbei]
Fortbildung „Bäume & Sträucher“
10. Oktober 2023, 09.30-17 Uhr, in Augsburg
[Termin vorbei]
Fortbildung „Stauden“
12. Oktober 2023, 09.30-17 Uhr, in Bonn
[Termin vorbei]
Fortbildung „Planung & Strategie“
21. November 2023, 09.30-17 Uhr, in Hannover
[Termin vorbei]
Beratungen vor Ort oder per Video ab 2024
Ziel dieser Beratungen, die sich an Mitarbeitende der Kommunen aber auch andere mit der Anlage und Pflege von öffentlichen Grünflächen betraute Personen, richtet, ist es, der Kommune die Bandbreite an Handlungsfeldern und Potenzialen des biodiversitätsfördernden Grünflächenmanagements aufzuzeigen. Unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten werden Impulse gesetzt und gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren konkrete Hinweise für die praktische Umsetzung entwickelt.
Zielgruppe sind vor allem Kommunen, die bisher noch keine oder geringe Erfahrung in der biodiversitätsfördernden Gestaltung und Pflege haben, jedoch sehr motiviert und aufgeschlossen sind, sich vor Ort effektiv für die Biodiversität als unsere Lebensgrundlage zu engagieren.
Inhalte und Ablauf der Beratungen werden vorher mit der jeweiligen Kommune abgestimmt.
Zur Vorbereitung wird den interessierten Kommunen ein kurzer Fragebogen zusenden um einen Überblick über die gewünschten Themen, Flächen und Fragen/Probleme zu erhalten.
Wenn Sie Interesse an einer Vor-Ort-Beratung oder Video-Beratung haben, können Sie sich mit einem kurzen Bewerbungsformular (inklusive Motivationsschreiben, unterzeichnet von einer Person aus der Verwaltungsspitze), das Sie hier finden, bewerben.
Voraussichtlich können wir leider nicht alle interessierten Kommunen in absehbarer Zeit beraten.
Weitere Informationen finden Sie im Flyer „Beratungen“ (PDF).
Beratung vor Ort
Grundsätzlich kann eine Vor-Ort-Beratung neben dem standardmäßigen Beratungsgespräch zusätzlich aus den Modulen Exkursion, moderierte Diskussionsrunde, Workshop und Pressetermin bestehen. Je nach Anzahl der gewählten Module erstreckt sich die Vor-Ort-Beratung über ein bis zwei Tage.
Beratung per Video
Die Video-Beratung besteht aus einem Beratungsgespräch mit virtueller Exkursion. Bei Bedarf ist auch ein Workshop mit zuvor ausgewählten Fachvorträgen des Bündnisses möglich. Die Dauer der Video-Beratung beträgt einen halben bis ganzen Tag.
Fachworkshops 2024
Informationen folgen 2024.
Digitale Angebote
Homepage
App
Soziale Medien
Um Themen wie das naturnahe Grünflächenmanagement und die Förderung der Biodiversität den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen, werden wir unsere Präsenz in den Sozialen Medien auf verschiedenen Plattformen erhöhen und Kommunen Vorlagen für Posts zur Verfügung stellen.
Weitere Angebote
Beratungsnetzwerk
Außerdem wird von uns ein Beratungsnetzwerk aufgebaut, in Zusammenarbeit mit engagierten ehemaligen Mitarbeitenden der Umwelt- und Grünflächenämter, die ebenfalls direkt den Kommunen beratend zur Seite stehen können.
Service-Hotline
Spezifische Fragen können mit Hilfe einer Service-Hotline geklärt werden unter 07732-9995-360.
Das Projekt N.A.T.U.R. wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie mit Mitteln der Heinz Sielmann Stiftung gefördert.
Dieses Informationsangebot gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.
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Auszeichnung StadtGrün Label
Sie haben Fragen zur biologischen
Vielfalt in Kommunen?
Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!
Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell
Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9
Häufig gestellte Fragen
In der Regel ist es am besten, bei den kommunalen Grünflächen zu beginnen. Hier hat die Kommune den größten Einfluss, es können schnell Erfolge verzeichnet werden und sie dienen auch als Vorbild für private Flächen. Zum Beispiel kann eine Rasenfläche in eine Wiese umgewandelt werden.
Handlungsfelder für Kommunen sind:
- Der Schutz aller Flächen und Bäume, die für die biologische Vielfalt wertvoll sind, vor Bebauung und Versiegelung
- Ein naturnahes Grünflächenmanagement aller kommunalen Flächen
- Die Schaffung von Naturerfahrungsräumen und Umweltbildung
- Gezielte Artenschutzmaßnahmen
- Kooperationsprojekte zum Artenschutz mit der Landwirtschaft
- Eine naturnahe Waldbewirtschaftung
- Renaturierungen
- Das Erstellen einer Biodiversitätsstrategie
Am einfachsten ist es, einen Rasen wachsen zu lassen, nur noch zwei Mal im Jahr zu mähen und das Mähgut zu entfernen. Allerdings sind diese Bestände meist durch Gräser dominiert. Alternativ können Wiesen ganz oder teilweise neu angesät werden. Dabei sind die Auswahl des Saatguts, die Bodenvorbereitung und die Ausbringung des Saatguts sehr wichtig. Es ist zu empfehlen, sich hierbei beraten zu lassen.
Das Ziel einer Biodiversitätsstrategie ist es, einen Maßnahmenplan zu erstellen, der bei optimiertem Aufwand möglichst viel Nutzen für die biologische Vielfalt erbringt. Dafür ist es wichtig, einen Überblick über die aktuelle Lage im Bereich biologische Vielfalt zu erhalten und sinnvolle Ziele zu definieren. Bei der Erstellung können lokalen Institutionen und Personen eingebunden werden.
Fördergelder können auf EU-, Bundes-, Landes-, Kreis- und Ortsebene eingeworben werden. Grobe Anhaltspunkte können sein, dass ein Projekt mit einem Umfang von 500.000 € eher auf Bundes- oder EU-Ebene förderfähig ist und eines mit 5.000 € eher auf der Kreis- und Ortsebene. Die überörtlichen Fördermöglichkeiten sind in unserem Infoportal enthalten. Auf der Kreis- und Ortsebene lohnt es sich z.B. bei Kreissparkassen und anderen örtlichen Institutionen nachzufragen.
Wichtig ist es hierbei vor allem, zu informieren, dass Schottergärten auf Dauer nicht leicht zu pflegen sind und dass sie für die biologische Vielfalt keinerlei Mehrwert haben. Möglich sind zudem Vorgaben im Rahmen der Bauleitplanung und in Satzungen.
In der freien Natur, müssen bis auf bestimmte Ausnahmen gebietseigenes Saatgut und gebietseigene Gehölze, aus dem jeweils festgelegten Ursprungsgebiet verwendet werden. Gebietseigene Pflanzen sind besser an die lokalen Umweltbedingungen angepasst und sorgen für den Erhalt der lokalen genetischen Vielfalt. Im Siedlungsbereich hat die Verwendung gebietseigener Pflanzen auch Vorteile für die biologische Vielfalt, es ist hier aber nicht vorgeschrieben.