Das Bündnis stärkt die Bedeutung von Natur im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen und richtet den Fokus auf den Schutz der biologischen Vielfalt in Kommunen.
Die Stadt Tornesch liegt 16 Kilometer nordwestlich der Hansestadt Hamburg am Rande der Elbmarschen. Das Stadtgebiet befindet sich etwa 13 Meter über dem Meeresspiegel. Südlich wird es von den Gewässern Pinnau und Bilsbek begrenzt, westlich vom Orthbrookgraben und östlich von der Autobahn 23, die von Hamburg an die Westküste führt. Tornesch ist aus den Bauerndörfern Ahrenlohe und Esingen entstanden. Die 1844 eröffnete Eisenbahnstrecke von Hamburg-Altona nach Kiel, die durch die Stadt führt, sorgte für Bevölkerungszuwachs und Industrieansiedlungen, sodass die Bauerndörfer zu einer Kleinstadt mit überwiegend Einzelhäusern und großen Gärten zusammenwuchsen. 2005 erhielt Tornesch das Stadtrecht.
Bis auf den westlichen Bereich, der an die Nachbarstadt Uetersen grenzt, ist der Ort von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben, die vorwiegend intensiv als Grünland oder Acker genutzt werden. Im Nordosten und Osten grenzt Tornesch an den 113 Hektar großen Esinger Wohld, ein Buchen-Eichenwald auf einer flachen Altmoräne und seit 2004 ein Flora Fauna Habitat-Gebiet. Gut 60 Kilometer Wallhecken, davon ein Drittel als Doppel-Wallhecke, Redder genannt, durchziehen die Agrarlandschaft. Vereinzelte degenerierte Hochmoorflächen und Straßennamen wie „Am Moor“ erinnern daran, dass die Stadt einst weitgehend von Moor umgeben war. Die Lage im Hamburger Randgebiet und die gute Verkehrsanbindung haben Tornesch zu einer attraktiven Alternative zum Wohnen in der Großstadt Hamburg werden lassen.
2016 beschloss die Stadt auf Initiative der Kommunalpolitik, städtische Flächen in naturnahe Blühflächen umzuwandeln. Seitdem wurden 7000 qm2 städtische Flächen entsprechend gestaltet, wurden Straßenränder in Wohngebieten und der Verkehrskreisel am Ortseingang so bepflanzt, dass die Flächen vom frühen Frühjahr bis spät in den Herbst hinein blühen. Auf Initiative des Gymnasiums in der Nachbarstadt pflanzten Schülerinnen und Schüler mit Unterstützung des Tornescher Bauhofes entlang der Wege im Außenbereich mehr als hundert Apfelbäume, alles historische Sorten, deren Blüten im Frühjahr helfen sollen, die Insektenvielfalt zu unterstützen und die im Herbst jede/r ernten darf. Mit einer von engagierten Bürgerinnen und Bürgern geschriebenen und gestalteten Broschüre, die alle Haushalte erhalten, sollen die Einwohnerinnen und Einwohner angeregt werden, in ihren Hausgärten Artenvielfalt zu fördern, um Insekten, Vögeln und Fledermäusen das Überleben zu ermöglichen.
Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ unterstützen wir Sie bei der Umsetzung eines ökologischen Grünflächenmanagements und zeichnen vorbildliches Engagement auf kommunaler Ebene aus.
