Stadt Köln

Bei der Gestaltung der Parkanlagen beschreitet die Domstadt neue Wege und lässt der Natur inmitten der Stadt größere Freiräume. Und dass Artenschutz unter Siedlungsdruck möglich ist, zeigt die Stadt mit ihrem Spatzen- Wildbienen- und Gartenschläferprojekt.
Die Stadt Köln hatte bei der Neuzertifizierung 2019-2022 die Labelstufe in Silber erhalten.

Artenreiche Wiesen in Köln
Artenreiche Wiesen sind in ganz Köln sichtbar. Sie sind vor allem im innerstädtischen Bereich wertvoll, da sie Biodiversität steigern und den Lebensraum Stadt aufwerten. Sie etablieren blühstarke Wiesenbestände, die dauerhaft zum Insektenschutz und der Artenvielfalt beitragen. Im Rahmen von Auswertungsmaßnahmen wurden im gesamten Kölner Stadtgebiet artenreiche Wiesen angelegt. Die Pflege und Unterhaltung dieser Wiesen werden durch den eigenen städtischen Grünpflegebetrieb durchgeführt. Hierzu wurde das Maschinenkonzept aktualisiert und Maschinenbeschaffungen zur insektenfreundlichen Mahd und Aufnahme von Heu durchgeführt.

Schutz für wertvolle Bestäuber
Auch im besiedelten Bereich werde Insekten gefördert. Im Rahmen des Projekts „Wildbienenschutz aktiv“ wurden im innerstädtischen Bereich bislang an über 50 Orten, insbesondere an Bildungseinrichtungen, Wildbienenlebensräume geschaffen. Dabei wird mit Hilfe von Wildblumenwiesen, Strauch- und Staudenpflanzungen die Insektenvielfalt vor Ort gestärkt. Eine Nisthilfe bietet darüber hinaus tolle Beobachtungsmöglichkeiten der Insektenwelt und gibt einen anschaulichen Einblick in die ökologischen Zusammenhänge. Durch die Platzierung im unmittelbaren Wohn- und Schulumfeld lässt sich so die Natur auch im Alltag erleben.

Gartenschläfer – Schutz einer gefährdeten Säugetierart
Im Rahmen des Gartenschläferprojekts versucht die Stadt Köln gemeinsam mit dem BUND NRW die vorhandenen Bilchpopulationen in Köln zu stabilisieren und zu erweitern. Mit über 600 Nisthilfen wird nicht nur Wohnraum geschaffen, durch regelmäßige Kontrollen erfolgt auch eine Erfassung der Bestände. Bislang konnten 140 Nachweise erfolgen. Kernstück des Projekts ist aber die Neuanlage von Lebensraumstrukturen. Aufgrund der Vorkommen wurde als erste Maßnahme die Umgestaltungen einer Parkanlage realisiert. Mit heimischen Gehölzen und Wieseneinsaaten wurde der Lebensraum optimiert. Momentan werden an zehn weiteren Orten Aufwertungsmaßnahmen geplant und sukzessive umgesetzt. Umweltbildungseinheiten zum Gartenschläfer mit Nistkastenbau sowie Vorträge und Infomaterial tragen zur weiteren Sensibilisierung für die Tiere bei.