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Label „StadtGrün naturnah“: 6,5 Millionen Menschen profitieren von mehr Natur!

Label

15 weitere Städte und Gemeinden freuen sich über die begehrte Auszeichnung.

Gemeinsame Pressemitteilung von Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Düsseldorf, 15.09.2021: Blühwiesen für Wildbienen statt kurz geschorener Vielschnittrasen. Stadtbäume, die so gepflegt werden, dass sie altern können statt gefällt und ersetzt zu werden. Vorschriften für eine lebendige Vorgartengestaltung ohne Schottersteine. Dies sind nur einige von vielen Maßnahmen, mit denen Städte und Gemeinden Punkte für das Label „StadtGrün naturnah“ sammeln können. Die begehrte Auszeichnung wird seit vier Jahren vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und der Deutschen Umwelthilfe im Rahmen des Projektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ vergeben. Am 15. September wurden die 15 neu gelabelten Kommunen bekannt gegeben. Die Zahl der zertifizierten Städte und Gemeinden steigt damit auf insgesamt 49 – mit zusammen rund 6,5 Mio. Einwohnenden. 

Einen würdigeren Ort kann man sich kaum vorstellen: Im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses erfolgte am Mittwoch, den 15. September erfolgte vor rund 80 angemeldeten Teilnehmenden in feierlichem Rahmen und unter Einhaltung der Abstandsregeln die offizielle Übergabe der „StadtGrün naturnah“-Labels an die anwesenden Delegierten der frisch zertifizierten Städte und Gemeinden.

„Diese 15 Kommunen haben eines gemeinsam: Sie sind ganz vorne mit dabei, wenn es um naturnahes Stadtgrün geht.“, sagt Janos Wieland von der Deutschen Umwelthilfe. „Dass dies kein Selbstzweck ist, hat sich gerade in Zeiten von Corona wieder gezeigt: Während der Pandemie waren wohnortnahe Parks und Grünflächen für viele Menschen die einzige Möglichkeit, sich draußen aufzuhalten. Und naturnahes städtisches Grün kann noch mehr: Es ist ein wichtiger Baustein für die Anpassung an den Klimawandel und beherbergt zudem zahlreiche Tiere und Pflanzen.“

„Viele Städte und Gemeinden erkennen gerade, dass sie naturnahes Stadtgrün brauchen, um zukunftsfähig zu werden.“ sagt auch Gerold Rechle, Vorsitzender des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“. „Der Prozess, der während des Labelverfahrens durchlaufen wird, trägt dazu bei, Flächen zu identifizieren und aktive Personen in den Kommunen zusammenzubringen. Die Kommunen berichten uns immer wieder begeistert davon, wie positiv die Effekte durch die Teilnahme sind. Daher werden wir das Label auch nach Ende des Förderprojektes weiter anbieten.“

In der aktuellen Runde wurden folgende Label vergeben:
Gold: Arnsberg, Düsseldorf, Eckernförde, Freiburg, Göttingen, Kronberg, Ravensburg
Silber: Bad Dürrheim, Bielefeld, Geretsried, Germersheim
Bronze: Blankenburg, Stutensee, Wertheim, Wittenberg

Das Projekt „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Weitere Informationen 

Label „StadtGrün naturnah“  

Entwickelt wurde das Label im Rahmen des Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ des Bündnisses und der Deutschen Umwelthilfe e.V. Das Projekt wird von 2016 bis 2021 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.
Das Label „StadtGrün naturnah“ zeichnet vorbildliches Engagement in Sachen naturnaher Grünflächengestaltung und -pflege aus und macht dies bundesweit sichtbar. Der Labelvergabe liegt eine ausführliche Bestandsanalyse der bisherigen Leistungen und Zielsetzungen zugrunde, die gemeinsam mit den Pilotstädten Frankfurt am Main, Hannover, Wernigerode, Kirchhain und Neu-Anspach sowie einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe aus Expertinnen und Experten aus dem Bereich Stadtnatur erarbeitet wurde.
Naturnahe Parkanlagen und kommunale Wälder, zusammenhängende Grünzüge, Baumgruppen oder gemischte Baumalleen, heimische Sträucher und Staudenpflanzungen sowie artenreiche Wiesenflächen schaffen ein attraktives und gesundes Wohnumfeld. Gleichzeitig bietet dieser Strukturreichtum wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Um dieses Potenzial zu entwickeln und biologische Vielfalt im urbanen Raum zu fördern, bedarf es einer ökologisch ausgerichteten Pflege zum Beispiel durch ökologische Mähverfahren oder den Erhalt wertvoller Totholzbiotope. Begleitet werden die Aktionen der Kommunen von einem Info- und Mitmachangebot für die Bürgerinnen und Bürger. Hinweisschilder, Baumpflanzaktionen und Grünpatenschaften fördern die Akzeptanz für mehr Natur in der Stadt. Mit diesen und weiteren überzeugenden Maßnahmen können Kommunen in dem Label-Verfahren punkten. 

Ausgezeichnete Kommunen

Nach der Pilotphase in fünf Städten und 3 weiteren Runden wurden nun insgesamt 49 Kommunen mit dem Label „StadtGrün naturnah“ in den Kategorien Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Die Label sind 3 Jahre gültig – die der aktuellen Runde gelten für den Zeitraum 2021 bis 2024 und können dann durch eine Rezertifizierung erneuert werden.

Mehr Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“ unter: www.stadtgrün-natunah.de 

Weitere Infos zu den ausgezeichneten Kommunen unter

www.stadtgruen-naturnah.de/teilnehmende/ 

Bundesprogramm Biologische Vielfalt 

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus.
Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken. 

Weitere Informationen zum Bundesprogramm: www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm.html 

Mehr zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“:  
www.wordpress-1003113-3535693.cloudwaysapps.com  

Mehr über die Arbeit der DUH im Bereich „Stadtnatur“: www.duh.de/zielgruppen/kommunen/stadtnatur/  

Kontakt

Dr. Uwe Messer, Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“, Projektleiter 
07732 99 95 361, messer@kommbio.de
Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell
 

Janos Wieland, Deutsche Umwelthilfe, Projektmanager Kommunaler Umweltschutz 
07732 99 95-921, wieland@duh.de
Bundesgeschäftsstelle Radolfzell, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell

Auszeichnung in Düsseldorf
© Lars Heidrich