Verbandsgemeinde Asbach – Groß und Klein – gemeinsam für mehr Artenvielfalt und eine intakte Umwelt

Grün- und FreiflächenUmweltbildung
Bürgerbeteiligung, Partizipation, Citizen ScienceGehölze, Sträucher, HeckenGewerbegebiete & FirmengeländeInsektenNachhaltigkeitNisthilfen & NistkästenSaatgut & PflanzgutStrukturelemente (Sand, Totholz, Steine, Mauern)Umweltbildung & Öffentlichkeitsarbeit

Praxis

Naturnahe Grün- und Freiflächen in Siedlungsgebieten stellen für viele Pflanzen und Tiere wichtige Ersatzlebensräume dar. Die ursprünglichen Habitate sind in der meist ausgeräumten Agrarlandschaft selten geworden.

Während in urbanen Gebieten Grün- und Freiflächen vorwiegend in Form von öffentlichen Parkanlagen zu finden sind, bestechen Kommunen im ländlichen Raum häufig durch ihren vergleichsweise hohen Anteil an Privatgärten und Grünflächen der oftmals ausgedehnten Gewerbegebiete.

Jede unversiegelte Gartenfläche hat das Potenzial, Stadtnatur zu fördern und insbesondere Insekten ein wertvolles Angebot an Nahrungs- und Nisthabitaten zu bieten. Grünflächen in Gewerbegebieten hingegen bieten oftmals die Chance, größere, teils zusammenhängende Flächen ökologisch aufzuwerten, indem z.B. Blühwiesen etabliert werden. Solche Maßnahmen tragen nicht nur zur Förderung der biologischen Vielfalt bei, sie schaffen zudem attraktive Räume für Erholung, Naturerfahrung und sozialen Austausch.

Verbandsgemeinde Asbach – Groß und Klein – gemeinsam für mehr Artenvielfalt und eine intakte Umwelt

Vor diesem Hintergrund zeigt die Verbandsgemeinde Asbach in ihrem gemeinsam mit fachkundigen Kooperationspartnern ins Leben gerufenen Zukunftsprojekt, wie sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen einer Region zu mehr Engagement für die biologische Vielfalt motiviert und bei der Umsetzung einschlägiger Maßnahmen auf ihren Flächen (z.B. Privatgärten und Außenanlagen von Gewerbebetrieben) unterstützt werden können.

Ein Kernaspekt des Projektes war die Ausgabe von regionalem Saat- und Pflanzgut an Privathaushalte und örtliche Betriebe mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Während im Frühjahr 2021 und 2022 im Rahmen von zwei Blühwiesenaktionen die kostenlose Ausgabe von regionalem Saatgut zur Anlage von Blühwiesen erfolgte, wurde im Herbst 2022 die Anschaffung heimischer Heckengehölze anteilig gefördert. Im Frühjahr 2023 folgte eine Aktion, bei der die Kosten für die Beschaffung heimischer Wildstauden erstattet wurden. Jede Saatgut- oder Pflanzenausgabe wurde durch die Bereitstellung von Pflanz- und Pflegeanleitungen ergänzt.

Um die Saatgut- und Pflanzausgabe sowie die Etablierung der ökologisch aufgewerteten Flächen nachhaltig sicherzustellen, wurden die Bürgerinnen und Bürger für die Förderung von biologischer Vielfalt sensibilisiert und das Thema „Insektenschutz“ mehr ins Bewusstsein gerückt.

Im Rahmen von öffentlichen Netzwerktreffen, Vorträgen und Workshops wurden hierzu Informationen über die Anlage und Pflege eines vielfältigen und insbesondere insektenfreundlichen Gartens bzw. einer Grünfläche vermittelt: Vom Baumschneidelehrgang, über die Anlage von Blühwiesen und lebendigen Naturzäunen bis hin zur wesensgemäßen Bienenhaltung konnten sich Interessierte in vielen Teilbereichen weiterbilden und das neu Gelernte mit Unterstützung der Saat- und Pflanzgutausgabe direkt in die Praxis umsetzen.

Zusätzlich fanden Einzelberatungen zum Thema Anlage und Pflege von insektenfreundlichen Blühflächen für Privatpersonen, Gewerbebetriebe und Bauhofpersonal durch die Kooperationspartner des Projektes statt. Diese wurden durch weitere Einzelberatungen für Privatleute mit Interesse an der Obstbaumpflege ergänzt

Um das Thema biologische Vielfalt in die breite Öffentlichkeit zu tragen, wurden zudem einige öffentliche Flächen, welche unmittelbar in Parks oder neben Sportstätten gelegen sind, ökologisch aufgewertet. In Kooperation mit örtlichen Kindergärten und Schulen wurden Pflanzaktionen durchgeführt., im Rahmen derer insgesamt 7.000 Krokuszwiebeln auf drei öffentlichen Flächen sowie auf fünf Kita- bzw. Schulgeländen gepflanzt werden. Weiterhin wurden auf sieben öffentlichen Grünflächen insektenfreundliche Blühwiesen angelegt. Auf jeweils drei weiteren Flächen wurden Hecken gepflanzt und Insektentürme aufgestellt. Der Bau der Insektentürme erfolgte gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des örtlichen Gymnasiums sowie der örtlichen Realschule.

Sowohl die Umweltbildungsveranstaltungen als auch die Saat- und Pflanzgutausgaben sind auf so großen Zuspruch in der Bevölkerung und bei den Gewerbebetrieben gestoßen, dass die Verbandsgemeinde vorsieht, diese weiterhin jährlich durchzuführen. Während die Pflege der Projektflächen auf öffentlichen Grundstücken durch den Bauhof sowie die Projektpartner langfristig sichergestellt wird, erfolgt die langfristige Erhaltung der Grünflächen in den Gewerbegebieten in Eigenverantwortung der Betriebe.

Informationen

Projektlaufzeit:
November 2020 – Mai 2028
Partner:
ANUAL Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz Asbacher Land, Netzwerk Blühende Landschaft, BZV Bienenzuchtverein Asbach und Umgebung - gegründet 1883 e.V.
Förderer:
Bis Oktober 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert
Kontakt:
Verbandsgemeinde Asbach
Fachbereich Vergabestelle, Klimaschutz und Wirtschaftsförderung
Beate Weißenfels
Telefon: 02683 / 912 - 401

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Auszeichnung StadtGrün Label

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ unterstützen wir Sie bei der Umsetzung eines ökologischen Grünflächenmanagements und zeichnen vorbildliches Engagement auf kommunaler Ebene aus.
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Robert Spreter
Geschäftsführer

Geschäftsstelle Radolfzell
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell

Tel.: +49 7732 999-536-0
Fax: +49 7732 999-536-9

info@kommbio.de

Häufig gestellte Fragen

Um dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beitreten zu können, muss Ihre Kommune folgendes beachten:

Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune im Rahmen der eigenen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.

Beitrittsbeschluss
Da der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit jährlichen Beiträgen verbunden ist, ist in der Regel ein politischer Beschluss innerhalb der zuständigen kommunalen Gremien erforderlich. Um Ihnen diesbezüglich die Arbeit zu erleichtern, haben wir einen entsprechenden Musterratsbeschluss für Sie vorbereitet.

Beitrittserklärung
Bei der Beitrittserklärung handelt es sich um ein einseitiges Formular, mit dem Sie formell den Bündnisbeitritt erklären und einen Ansprechpartner für das Bündnis benennen.

Mitglied des Vereins können kommunale Gebietskörperschaften werden, die die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet haben. Außerdem müssen Sie eine Beitrittserklärung sowie einen rechtlich verbindlichen Beitrittsbeschluss beim Vorstand einreichen.

Die Mitgliedsbeiträge sind nach Kommunengröße gestaffelt. Die aktuellen Mitgliedsbeiträge entnehmen Sie bitte der Beitragsordnung.

Als Plattform für Austausch und Kooperationen zwischen Kommunen bietet Ihnen das Bündnis Kontakte und Ansprechpartner rund um den kommunalen Naturschutz. Kommunen aus ganz Deutschland sind Mitglied im Bündnis und illustrieren mit zahlreichen Projektbeispielen wie der Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit der Homepage, einem regelmäßigen Newsletter sowie Broschüren und Veranstaltungen informiert das Bündnis seine Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im kommunalen Naturschutz. Zudem bietet das Bündnis Ihnen die Möglichkeit, positiv auf Ihre Kommune und Ihre Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Das Bündnis selbst schüttet keine Fördermittel aus. Wir stellen in unserer Fördermitteldatenbank Informationen zu zahlreichen für Kommunen relevante Fördermittel bereit und beraten Sie gerne bei Beantragungen.

Das Bündnis veranstaltet regelmäßig Online-Workshops zu spezifischen Themen exklusiv für seine Mitglieder. Zudem werden die Mitglieder zur Jahresversammlung mit einem Tagungsprogramm und der integrierten Mitgliederversammlung eingeladen.

Die Mitglieder verpflichten sich in einer Deklaration, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die biologische Vielfalt vor Ort gezielt zu stärken. Die Anforderungen, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vor Ort, werden bewusst in die Entscheidungen auf kommunaler Ebene einbezogen.

Das Bündnis finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge sowie durch Fördermittel, welche von der Geschäftsstelle eingeworben werden.

Jedes Mitglied hat eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Diese ist das oberste Organ des Vereins. Sie wählt den Vorstand, kann die Satzung ändern und bestimmt die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Der Vorstand führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung aus, beschließt den Haushalt und bestellt eine Person für die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle und nimmt die wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten des Vereins wahr.

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist ein Zertifizierungsverfahren für ökologisches Grünflächenmanagement, welches vom Bündnis durchgeführt wird. Um daran teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Alle weiteren Infos zum Label finden sie hier.

Das Bündnis ist der Verein, der das Label „StadtGrün naturnah“ vergibt. Um am Labelverfahren teilzunehmen, muss Ihre Kommune nicht Mitglied im Bündnis sein. Ihre Kommune muss auch nicht am Label teilnehmen, um Bündnismitglied zu werden, beides ist unabhängig voneinander möglich, die Mitgliedschaft und das Labelverfahren ergänzen sich aber sehr gut.

Das Bündnis ist ein eingetragener Verein, daher können keine Anteile erworben werden.

Das Naturschutzprojekt des Jahres wird vom Bündnis alle zwei Jahre für herausragende Projekte an zwei Mitgliedskommunen vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, wird vom Bündnisvorstand entschieden. Die Kommunen aus denen die Vorstandsmitglieder kommen, können nicht teilnehmen.

Jede Mitgliedskommune hat genau eine Stimme, unabhängig von der Einwohnerzahl.

An den Veranstaltungen, die das Bündnis für Mitglieder ausrichtet, können mehrere Personen aus Ihrer Kommune teilnehmen, so lange Plätze verfügbar sind.